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Fluorid für Babys: Ja oder nein? Endlich gibt es Klarheit!

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Dieser Artikel ist hebammengeprüft.

Heiß diskutiert wurde das Thema schon lange: Fluorid für Babys – ja oder nein? Nun endlich gibt es eine einheitliche Empfehlung für die Kariesprophylaxe. Und die beginnt bereits kurz nach der Geburt. Wir erklären, was du wissen musst und worauf du achten solltest.

Vorbeugen mit Fluorid: Auch für Babys schon wichtig

Bisher waren sich selbst Experten wie Kinderärzte und Zahnärzte nicht immer ganz einig, ob die Gabe von Fluorid bereits bei Säuglingen sinnvoll ist. Das führte bei vielen Eltern zu großen Verunsicherungen. Noch bevor das Kind zu zahnen beginnt, empfahlen manche Kinderärzte ab etwa der 2. Woche bereits die Verabreichung von Fluoridtabletten. Und viele fragten sich: Warum, wenn doch das erste Zähnchen erst im Alter von etwa 6 bis 8 Monaten sichtbar wird. Doch Zahnmediziner schlagen schon länger Alarm. Eine Studie zur Mundgesundheit ergab, dass Kinder unter 6 Jahren häufiger von frühkindlicher Karies betroffen sind als ältere Kinder. Ein Grund: Die zu spät begonnene Vorbeugung mit Fluorid, sodass bereits Milchzähne zu oft einen kariösen Zustand aufweisen.

Die gute Nachricht vorweg: Es gibt endlich Klarheit darüber, ob Fluorid für Babys schon sinnvoll ist oder nicht. Die Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendärzte, Zahnärzte (u.a. DGZMK und KZBV), Hebammen sowie Ernährungswissenschaftler geben aktuell die einheitliche Empfehlung: Wie zahlreiche Testergebnisse ergaben, lässt sich frühkindliche Karies effektiv vorbeugen, indem bereits ab der Geburt mit der Gabe von Fluorid begonnen wird.

Entsprechend der aktuellen Empfehlung von Ärzten, Hebammen und Zahnärzten gilt daher:

  • bis zum Alter von 6 bis 8 Monaten (erstes Zähnchen):
    Kombipräparat aus Fluorid und Vitamin D in Tablettenform, (Fluoretten)
  • bis zum 12. Lebensmonat gibt es zwei Möglichkeiten:
    a) weiterhin das Kombipräparat als Tabletten und erstes Zähneputzen mit einer fluoridfreien Babyzahnpasta oder
    b) Vitamin-D-Präparat und erstes Zähneputzen mit einer Fluorid-Zahncreme (1000 ppm) für Kinder
  • ab dem 12. Monat: ausschließlich fluoridreiche Zahncreme (1000 ppm) für Kinder verwenden

Von einer Kombination der Fluoridtabletten mit fluoridhaltiger Zahnpasta ist dringend abzuraten, denn das kann eine Fluoridüberdosierung hervorrufen. Daraus kann sich bei deinem Kind eine Fluorose entwickeln.

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Auf die Dosis kommt es an

Um eine Überdosierung mit Fluorid zu vermeiden, ist es wichtig, sich an die aktuellen Empfehlungen zur Kariesvorbeugung bei Säuglingen und Kleinkindern zu halten. Die DGE hat hierzu Richtwerte veröffentlicht, die sich auf die Tagesdosis der gesamten Fluoridzufuhr beziehen.

Demzufolge werden folgende Fluorid Dosierungen als angemessen betrachtet:

AlterFluorid Dosierungen
0 bis unter 4 Lebensmonate0,25 mg pro Tag
4 bis unter 12 Lebensmonate0,5 mg pro Tag
1 bis unter 4 Jahre0,7 mg pro Tag
4 bis unter 7 Jahre1,1 mg pro Tag

Bei den jeweiligen Tagesdosierungen spielt mit zunehmendem Alter der Kinder auch die sonstige Ernährung eine Rolle. Auch im Speisesalz und im Trinkwasser ist eine gewisse Menge an Fluorid enthalten. Bereitest du die Babynahrung oder die Flaschennahrung beispielsweise mit Leitungswasser zu, musst du die Menge des Fluoridgehaltes mit bedenken.

Fluoride und ihre Wirkung

Bei der Frage nach dem “Warum so früh?”, muss man sich ein wenig mit der Wirkung von Fluoriden und den Besonderheiten von Babys Milchzähnen befassen.

Milchzähne sind noch lange nicht so widerstandsfähig wie die bleibenden Zähne. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Zahnschmelz-Schicht noch sehr weich und dünn ist. Dein kleiner Schatz kann zwar selbst mit dem ersten Zähnchen schon herzhaft zubeißen, wenn es darauf ankommt. Aber ein ausreichender Schutz vor Bakterienbefall ist noch nicht vorhanden. Deswegen ist es gut, wenn du den Empfehlungen folgst und bereits vor dem ersten Zahndurchbruch Fluorid in Tablettenform gibst.

Fluoride bewirken, dass sich Knochen und Zähne gut entwickeln. Demzufolge ist die frühe Gabe durchaus sinnvoll, lagert sich dieses Spurenelement durch die Fluoridtabletten zusammen mit dem Vitamin D aus dem Kombipräparat doch in den kindlichen Knochen und Zähnen ein. Wie du sicher weißt, sind die Zähne bei deinem Baby ja bereits im Kiefer angelegt, auch wenn sie noch lange nicht durchbrechen. Doch das verabreichte Fluorid lagert sich bereits in den ersten Lebensmonaten deines Babys in dessen Zahnschmelzsubstanz ein.

Die wichtigsten Wirkweisen von Fluorid bei der Kariesprävention:

  • hemmt Kariesbakterien
  • macht den Zahn widerstandsfähiger
  • härtet den Zahnschmelz

Ab dem ersten Zahn ist es dann natürlich auch wichtig, dass du regelmäßig Babys Zähne richtig putzt. Orientiere dich hier an den oben genannten Empfehlungen und lass dich auch bei deinem Kinderarzt beziehungsweise Kinderzahnarzt in diesem Punkt ausführlich beraten.

Fazit

Fluoride sind auch für dein Baby schon wichtig. Schließlich sorgen sie für eine gesunde Knochen- und Zahnentwicklung. Allerdings spielen sie bei der Kariesprophylaxe eine weitaus größere Rolle. Deswegen ist es gut, dass es hier nun eine einheitliche Empfehlung für die Verabreichung von Fluoriden im Säuglings- und Kleinkindalter gibt. Zusammen mit einer gesunden Ernährung bilden das richtige Zähneputzen sowie die ausreichende Versorgung mit Fluorid bei deinem Baby die beste Kariesprophylaxe.

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