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Eltern aufgepasst: 18 Dinge, die Eltern und Babys nicht brauchen

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Dieser Artikel ist hebammengeprüft.

Die Unternehmen wissen, dass werdende Eltern eine spannende Zielgruppe sind: Viele sind zum ersten Mal in dieser Phase und für sie ist alles neu. Man muss sich informieren und zahlt natürlich auch Lehrgeld für Dinge, die man unnötigerweise kauft. Wir haben über 1.000 Eltern befragt, was aus ihrer Sicht im Nachhinein Ausgaben waren, die völlig überflüssig waren. Herausgekommen ist diese Liste:

Hinweis vorab: Diese Liste hat nicht den Anspruch, allgemeingültig zu sein – letztendlich sind die Ansprüche der Eltern unterschiedlich. Was für den Einen unnütz ist, kann dem Anderen nützlich sein. Sieh die Liste also eher als Anregung zum Nachdenken an. Zusätzliche Hinweise sind in den Kommentaren gern gesehen. 🙂

1) Windeleimer / Windeltwister

Alle Eltern benötigen einen Ort, um dreckige Windeln zu parken, bevor sie in den Hausmüll gehen. Dafür eignet sich ein Windeleimer, den man dann alle 2 Tage im Hausmüll entleert. Die Qualität, aber vor allem der Preis ist in dieser Produktkategorie höchst unterschiedlich. Beliebt sind sogenannte Windeltwister, die in der Anschaffung gerade mal 10 Euro kosten und den Geruch maximal eindämmen. Die funktionieren tatsächlich sogar sehr gut, allerdings vergessen viele die Folgekosten: Diese Windeltwister funktionieren nur mit teuren Folienschläuchen, die als „Kassette“ verkauft werden. 7 Euro pro Kassette, 1,5 Kassetten braucht man etwa im Monat. Das bedeutet 36 x 10 Euro = 360 Euro Folgekosten. Es gibt viel günstigere Windeleimer, die zwar in der Anschaffung 50-60 Euro kosten, durch die Verwendung von Supermarkt-Müllbeuteln jedoch sehr geringe Folgekosten haben. 250 – 300 Euro kann man bei der Auswahl des richtigen Modells schon mal sparen. Unsere Windeleimer-Tipps gibt es hier.

Es geht aber auch noch günstiger: Versuch es zu Beginn am besten mit einem ganz gewöhnlichen Eimer mit Deckel. Wenn du merkst, dass es wirklich nicht erträglich ist, dann kannst du dir immer noch einen speziellen Windeleimer kaufen. Viele Eltern sehen das jedoch 2 Jahre nach der Geburt als unnötige Ausgabe im Nachhinein an. Der Windeleimer ist nach unserer Umfrage die häufigste unnötige Ausgabe!

2) Laufgitter / Laufstall

Einige Eltern finden den Laufstall sehr sinnvoll, viele haben ihn jedoch trotz Anschaffung nie genutzt. Zu Beginn hast du dein Baby eh immer bei dir. Die Anschaffung hat also noch Zeit. Vielleicht ergeben sich in eurer Wohnung andere Möglichkeiten, um das Kind einmal sicher abzulegen. Ein Laufstall ist nicht gerade günstig. Die Entscheidung würden wir daher später überdenken.

3) Stubenwagen / Wiege

Ein Stubenwagen oder eine Wiege kann schön aussehen. Anstelle im Stubenwagen kann ein Baby allerdings auch im Beistellbett oder Kinderwagen schlafen. Viele Eltern halten den Stubenwagen für überflüssig, andere für wichtig.

4) Wickeltisch

Einen Platz zum Wickeln braucht man in jedem Fall. Bei vielen Eltern wird es im Laufe der Zeit jedoch auch ein Kissen oder das Bett und der Wickeltisch wird überflüssig. Dennoch solltet ihr dabei auf euren Rücken achten. Gute Alternative: Kauf einen Wickelaufsatz für eine Kommode oder für die Waschmaschine. Damit sparst du gut 50 – 100 Euro und hast den Platz effektiver genutzt. Du kannst auch komplett darauf verzichten und dein Baby da wickeln, wo es sich anbietet.

5) Wärmelampe

Bei diesem Punkt kommt es in erster Linie darauf an, wie warm eure Wohnung ist und ob es sich um ein Sommer- oder Winterkind handelt. Kurz: Überlegt einfach, ob die Anschaffung bei euch sinnvoll ist. Pauschal eine Wärmelampe kaufen würden wir und viele andere Eltern nicht.

6) Zu viele Babyklamotten

Natürlich braucht dein Baby Klamotten zum Anziehen. Aber schaut bewusst, wie viel ihr wirklich braucht. Viele Eltern bekommen ganz viele Sachen von Freunden und Familie geschenkt. Auch bei eBay Kleinanzeigen und Vinted bekommst du günstig gute gebrauchte Kleidung. Übertreibt es aber nicht mit der Menge. Die Kisten stehen ein Jahr später ungenutzt im Keller.

7) Baby-Pflegeprodukte

Wenn man durch die Drogerien streift, findet man Pflegeprodukte ohne Ende. Gerade am Anfang ist man dazu geneigt eher zu viel als zu wenig zu kaufen. Viele bekommen den Tipp schon direkt zu Beginn von Hebammen, Freunden und aus dem Geburtsvorbereitungskurs: Kauft nicht zu viel! Für die Pflege und zum Baden reicht eigentlich Wasser oder ein bisschen Muttermilch. Zusätzlich eignen sich auch ein Kleiebad und eine wirkstofffreie Pflegecreme für danach. Mehr brauchst du nicht. Vergiss Babyshampoos und haufenweise Pflegeprodukte am besten gleich.

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8) Der Bio-Stilltee

Wenn die Muttermilch nicht ausreicht, wird häufig der Milchbildungs- oder Stilltee empfohlen. Er besteht meist einfach aus Fenchel, Anis und Kümmel. 2-3 Tassen reichen pro Tag, um die Milchproduktion zu fördern. Eine Packung Bio-Stilltee von HiPP mit 20 Beuteln kostet bei dm aktuell 2,98 Euro (15 Cent / Teebeutel). Der Bio Fenchel-Anis-Kümmel Tee von Alnatura mit ebenfalls 20 Beuteln kostet hingegen nur 1,59 Euro (8 Cent / Beutel). Wer den Tee in einer 50er-Vorteilspackung kauft, zahlt sogar nur 2,95 Euro (6 Cent / Beutel). Wer auf Bio verzichtet, zahlt bei den Discountern z.B. beim Westminster Fenchel-Anis-Kümmel Tee sogar nur 0,89 Euro für eine 25er-Packung (4 Cent / Beutel). Außerdem: Nur weil der Tee „Stilltee“ heißt und ein Baby abbildet, ist er nicht besser. Es ist einfach ein normaler Kräutertee.

9) Babywasser

Babywasser ist ein speziell aufbereitetes Trinkwasser, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Außerdem hat es einen geringeren Mineralstoffgehalt und ist keimfrei, weshalb es nicht abgekocht werden muss. Nicht abkochen müssen ist jedoch auch schon der einzige Vorteil gegenüber dem Leitungswasser oder stillen Mineralwasser „zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“. Das normale Mineralwasser kostet teilweise 3x weniger als spezielles Babywasser. Alle Infos im Detail gibt es in diesem Artikel.

10) Hightech-Ohrthermometer

Es klingt an sich gut: Die Temperatur ganz einfach und ohne Geschrei im Ohr zu messen. Leider sind viele Ohrthermometer ungenau und haben damit keinen Nutzen. Kinderärzte empfehlen immer eine Messung im Po – auch wenn das die Kleinen meist so gar nicht mögen.

11) Babyphone mit Sensormatte

Ein Babyphone ist grundsätzlich schon sinnvoll und deshalb findet es sich in vielen Familienhaushalten wieder. Anders sieht es bei Babyphones mit Sensormatten aus. Diese werden direkt am Babybett platziert und die Sensormatte liegt unter der Matratze. Kosten: Etwa 100 – 300 Euro. In den Sensormatten befinden sich meist sogenannte Piezokristalle, die auf Bewegungen des schlafenden Babys reagieren. Die Piezokristalle nehmen den Druck wahr, der durch das Ein- und Ausatmen des Babys auf die Matratze übertragen wird und erzeugen eine elektrische Ladung an der Oberfläche der Sensormatte. Setzt die Atembewegung zu lange aus, schlägt das Babyphone über die Sensormatte Alarm. Einige Eltern berichten von häufigen Fehlalarmen und regelmäßigen Schreckmomenten. Nicht selten fliegt die Matte irgendwann wieder aus dem Kinderzimmer. Aus unserer Sicht ist es sinnvoller, sich mit den Voraussetzungen für einen sicheren Babyschlaf zu beschäftigen.

12) Babybett

Grundsätzlich brauchen Babys noch kein eigenes Babybett. Komfortabler ist es, wenn sie in einem Beistellbett schlafen. Vorteil: Zum Stillen in der Nacht ist kein Aufstehen erforderlich. Das ist für die Mutter einfacher und das Kind ist dadurch auch sehr viel ruhiger. Viele Eltern berichten uns, dass sie zu Beginn ein separates Babybett gekauft haben und nach kurzer Zeit ein Beistellbett nachgekauft haben. Das Babybett war dann überflüssig. Ein eigenes größeres Kinderbett kommt später eh noch dazu.

13) Badewannensitz für die Babywanne

Einige Eltern sagen im Nachhinein, dass eine Babybadewanne überflüssig war. Zu Beginn kann man sein Baby im Waschbecken waschen und relativ bald merken Mama und Papa, dass es sehr viel Spaß für alle ist, gemeinsam zu baden. Ob du da überhaupt eine Babybadewanne brauchst, musst du wissen. Absolut überflüssig ist jedoch ein Badewannensitz für die Babybadewanne. Die 20 Euro kannst du dir auf jeden Fall sparen.

14) Spielzeug

Der Babyspielzeugmarkt ist riesig und es gibt Spielzeuge in allen möglichen Varianten und Größen. Denk daran, dass für ein Baby alles neu ist. Alltagsgegenstände sind also genauso interessant. Gute Beispiele sind Stofftücher, Löffel, Schneebesen, Becher und Schüsseln. Es muss nicht das blinkende Feuerwehrauto mit Sound sein. Vielleicht wäre das sogar ein bisschen zu viel für ganz kleine Babys. Wenn sie größer werden, sieht das dann schon anders aus.

15) Kuscheltiere

Kuscheltiere sind doch etwas Schönes, wieso stehen die auf dieser Liste? Ganz einfach: Weil du sie nicht zu kaufen brauchst. Du wirst von Bekannten, Verwandten und Freunden noch so viele Kuscheltiere geschenkt bekommen, dass du deine ganze Wohnung damit pflastern kannst. Wenn du das nicht glaubst, beschränke dich am besten auf ein Kuscheltier und warte es ab. Du wirst staunen.

16) Milchpumpe zu früh kaufen

Milchpumpen sind grundsätzlich eine sehr gute Sache und helfen vielen Frauen weiter, wenn sie überschüssige Milch abpumpen müssen oder ihr Kind aus anderen Gründen nicht immer stillen können. Allerdings sollte man die Pumpe erst dann kaufen, wenn man wirklich weiß, ob man sie braucht und was die genauen Anforderungen sind. Bei vielen Müttern liegt die Pumpe ungenutzt im Schrank. Schade um das Geld.

17) Extra teures Nasensprays für Kinder

Auch bei Nasensprays wird ganz schnell klar, wie hoch die Preisaufschläge sind, wenn Produkte „für Kinder“ gekennzeichnet sind. Ideal eignen sich auch für Kinder Nasensprays aus Kochsalzlösungen. Sie halten die Nasenschleimhaut feucht, helfen ihr damit sich zu regenerieren und das Kind kann wieder frei atmen. Gut sind unkonservierte Salzlösungen. „Sie befeuchten die Nasenschleimhaut, versorgen sie mit Nährstoffen und wirken regenerierend“, sagt Öko-Test. In einem Test aus 2018 untersuchten sie Nasensprays auch speziell für Kinder. Sehr gut abgeschnitten hat zum Beispiel das „Altapharma Meerwasser Nasenspray“ von Rossmann für 1,79 Euro / 20ml oder auch „Das Gesunde Plus Meerwasser Nasenspray“ (Mivolis) von dm für 1,45 Euro / 20ml. Im Vergleich dazu gibt es ebenfalls bei Drogerien und Amazon erhältlich die „Emser Nasentropfen für Babys und Kleinkinder“, allerdings für sportliche 8,38 Euro / 10ml bei dm. Auch diese Nasentropfen bestehen aus einer Salzlösung. Damit ist das Produkt fast 10x so teuer! Die Einkaufskosten der Kochsalzlösungen liegen im Großhandel übrigens bei unter 0,04 Euro für 20ml. Fläschchen und Design sehen natürlich anders aus, die Inhaltsstoffe sind aber grundsätzlich gleich.

18) Ein eigenes Kinderzimmer

Ein eigenes Kinderzimmer ist grundsätzlich etwas Schönes. Aber es ist gerade in den ersten Jahren kein Must-have. Viele Eltern berichten uns, dass sie ein tolles Kinderzimmer eingerichtet haben, viel Geld ausgegeben und Zeit investiert haben und es dann in den ersten 2 Jahren nie genutzt haben. Überlegt selbst, ob das jetzt schon nötig ist und in welchem Umfang. Vielleicht soll es ja doch schon ein eigenes Kinderzimmer sein, das jedoch nicht gleich voll ausgestattet sein muss.

Wie bei allen Punkten in dieser Liste gilt: Alle Eltern sind unterschiedlich und alle Babys sind es auch. Was für den einen überflüssig ist, ist für den anderen überlebenswichtig. Deshalb seht die Liste nur als Anregung, den Konsum zu hinterfragen. Nicht mehr und nicht weniger.

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