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Gesundes Essverhalten beim Baby stärken – 7 Tipps für dich

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Dieser Artikel ist hebammengeprüft.

Dein Baby hat ein natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl

Doch selbst wenn das Baby sich regelmäßig meldet, wenn es Hunger hat oder Bescheid gibt, sobald es satt ist: Für Eltern ist es manchmal gar nicht so einfach, Babys Signale richtig zu deuten oder aber, bei der Essenszufuhr rein auf das Bedürfnis des Kindes zu achten.

Dein Baby kommt mit einem natürlichen, ihm innewohnenden Hunger- und Sättigungsgefühl auf diese Welt. Es spürt intuitiv, wann es etwas zu essen braucht und wann es satt ist.

Erkennst du dich hier wieder?

Vielleicht können dir unsere 7 Tipps Abhilfe schaffen. Sie erklären, was du über Babys Essverhalten unbedingt wissen solltest und wie du das Ganze umsetzen kannst.

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1. Beachte Babys Hungerzeichen

Jedes Baby ist individuell. Wenn du dein Baby gut kennst, werden dir bestimmte Anzeichen von Hunger allerdings vermutlich immer wieder aufgefallen sein.

Mögliche Anzeichen von Hunger können etwa sein …

  • Fingerlutschen
  • Offen stehender Mund
  • Wimmern, Quieken oder Weinen
  • Suchbewegungen
  • Unruhe
  • angespannter Körper und Mund
  • Lippenleckbewegungen
  • Saugreflexe
  • allgemeine Unzufriedenheit (kann, muss aber nicht zwingend auf Hunger hinweisen)

Wenn du dir ganz unsicher bist, ob es sich um ein Hungeranzeichen handelt oder nicht, trage Babys Essenszeiten am besten in ein Tagebuch ein.

Ein regulärer Tagesrhythmus des Babys sieht nach Maria Montessori etwa so aus: Erwachen, Essen, Spielen, Schlafen – nach den Tages- und Nachtschlafzeiten geht dieser Rhythmus wieder von vorn los. Das ist bei jedem Baby anders, bietet dir hier aber vielleicht eine grobe Orientierungshilfe.

Wenn dein Baby also nach dem Schlaf bisher noch nichts zu essen hatte, kannst du ihm jetzt Brust, Flasche oder Nahrung anbieten. Hat es Hunger, wird es darauf zurückkommen. Falls nicht und wenn ein anderes Bedürfnis dahintersteckt, wird dein Kind dir das ebenfalls signalisieren.

2. Wenn dein Baby satt ist, ist es satt!

Selbst, wenn dir die Portion klein oder zu wenig vorkommt: Der Körper des Kindes weiß immer am besten, was er braucht. Wenn du Babys Bedürfnis überschreitest, gibst du ihm automatisch zu verstehen: „Ich weiß besser Bescheid als dein Körper.“

Deswegen gilt: Da du als Elternteil bereits entscheidest, wann, was und wo das Baby isst – weil dein Schatz von deinen Reaktionen auf seine Signale abhängig ist – liegt Babys Sättigungsgefühl bei ihm selbst. Nur so kann es ein nachhaltig gesundes Essverhalten entwickeln.

Es gibt Babys, die von Geburt an unterversorgt sind oder nur wenig Nahrung zu sich nehmen. Falls das bei deinem Baby der Fall ist, bleib am besten eng mit der Kinderarztpraxis im Austausch.

Hier werdet ihr bestmöglich beraten, was ihr tun könnt, damit Babys Versorgung gesichert und seine Entwicklung nicht gehemmt wird. Die Kinderarztpraxis kann euch auch zu speziellen Fachstellen weiterleiten, falls eine entwicklungsbedingte, körperliche oder emotionale Ursache dahintersteckt.

3. Essen ist keine emotionale Beruhigung

Dein Baby sollte nur dann etwas essen, wenn es auch wirklich Hunger hat. 

Vermeide, ihm etwa die Brust ohne sein voriges Signal anzubieten, nur weil es dann vielleicht zügiger zur Ruhe kommt.

Denn: Machst du so etwas regelmäßig, wird dein Kind später nicht mehr nur bei Hunger essen, sondern auch etwa aus Langeweile, Stress, Überforderung oder bei seelischen Problemen.

Es wird möglicherweise völlig verlernen, wann es Hunger hat und wann nicht. Vermutlich wird es auch die richtigen Portionsgrößen für seine Bedürfnisse nicht mehr einschätzen können, da es Hunger nicht mehr von der Lust zu Essen unterscheiden kann.

Das Risiko, dass dein Kind im weiteren Entwicklungsverlauf eine Essstörung entwickelt, ist durch ein solches Verhalten erhöht. Dies gilt es zu vermeiden.

4. Essen als Erlebnis

Sorge dafür, dass die Essens-Situation für dein Baby möglichst entspannt, ruhig und achtsam ist. So legst du den Grundstein dafür, wie es später Essen zu sich nehmen wird.

Schaffe also eine bedachte Umgebung für Babys Nahrungsaufnahme. Das Erlebnis des Essens kann dadurch ganz bewusst ablaufen.

Stress und Ablenkungen wiederum können das Hunger- sowie Sättigungsgefühl deines Kindes beeinträchtigen.

5. Langsames Einführen fester Nahrung

Wenn dein Baby bereit ist und erste Beikost-Reifezeichen zeigt, kannst du damit beginnen, feste Nahrung einzuführen.

Das ist ein schönes Etappenziel in Babys Entwicklung, denn es wird dadurch immer unabhängiger von dir und euch als Eltern. Obendrein gewinnt es an Selbstständigkeit.

Das Baby nimmt sich allmählich als ein von den Eltern getrenntes Wesen wahr und lernt, dass Nahrung auch aus anderen Quellen als Flasche oder Brust kommen kann. 

Beobachte, wie es auf verschiedene Lebensmittel reagiert, die du ihm anbietest und achte auf seine Sättigungssignale. Gib deinem Baby genügend Zeit, Nahrung mitsamt seiner vielfältigen Konsistenzen und Geschmäcker erst einmal auszuprobieren.

6. Regelmäßige Arztbesuche

Regelmäßige Besuche in der Kinderarztpraxis stellen sicher, dass dein Baby mit allen Nährstoffen versorgt ist, die es zum Leben und für seine Entwicklung braucht.

Wenn dein Baby ein stark auffälliges Essverhalten zeigt, oder aber, wenn du eine Entwicklungsverzögerung bei deinem Schatz vermutest, zögere also nicht und nehme die Hilfe der Kinderarztpraxis in Anspruch. Hier wirst du bestmöglich beraten, begleitet und unterstützt.

7. Mach das Thema „Essen“ nicht zu groß

Im Prinzip geht es beim Essen letztlich „nur“ darum, dass dein Kind über die Nahrung genügend Energie bekommt, um spielen zu können. Denn durch das Spiel kann es Erfahrungen sammeln, lernen und sich entwickeln.

Doch in unserer westlichen Welt mitsamt unserer inneren Prägungen und eigenen Erziehung zum Thema Essen ist es gar nicht mal so einfach, als Elternteil loszulassen und Babys intuitivem Essverhalten zu vertrauen …

Wir empfehlen dir deshalb:

  • Mach das Thema „Essen“ nicht zu groß, sondern lass es möglichst natürlich in eure Alltagsroutine einfließen.
  • Vergiss dafür in den kommenden Wochen immer mal wieder ganz bewusst alle Tipps und No-Gos, die du über ein „gesundes Essverhalten“ kennst. Versuche eher aktiv, dich einzig nach Babys Signalen zu richten.
  • Ab Beikoststart: Wenn du gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Nahrung kaufst, bist du auf der sicheren Seite.
  • Lass dein Baby sein Essen auseinanderpflücken und es fühlen. Habe Mut zum Matschen! Die haptische Auseinandersetzung mit dem Essen wird Babys Essverhalten auf natürliche Weise fördern.
  • Ebenso solltest du Babys Essensmengen niemals kommentieren oder bewerten! Jeder Mensch isst so viel, wie er an Energie braucht und der Körper deines Babys gibt hier den Ton an. Häufig kommentieren genau die Menschen das Essen anderer, mit denen als Kind dasselbe gemacht wurde. Das gilt es zu reflektieren und im Sinne des Babys jetzt liebevoll loszulassen, denn es behindert Babys gesundes Essverhalten mehr, als dass es ihm dient.

Du siehst: Du brauchst als Elternteil Babys Essverhalten weder steuern noch kontrollieren, sofern keine Unterversorgung oder ein stark auffälliges Essverhalten bei deinem Baby vorliegt.

Viel eher solltest du darauf achten, Babys natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl zu bestärken.

Redaktioneller Hinweis: Wir unterstützen die Kernprinzipien der Montessori-Pädagogik, die sich auf Selbsterfahrung, innere Lernprozesse und die kindliche Entwicklung beziehen. Wir distanzieren uns jedoch klar von den Aussagen Montessoris, die vom Weltbild der damaligen Zeit geprägt sind.

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